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3durch3. reihe sprachkunst: Cotten – Ingold – Steinbacher

Donnerstag, 26. April
20 Uhr, Mörike-Kabinett

Stadtbücherei Stuttgart
Konrad-Adenauerstr. 2
70173 Stuttgart

In der Reihe "3durch3" lädt die Stadtbücherei Stuttgart von nun an die crème de la crème
der internationalen Sprachkunst ein: Dreimal im Jahr kommen hier zukünftig drei
Sprachkünstler aus verschiedenen Ländern und Generationen zu einem gemeinsamen Abend ein:
namhafte Künstler ebenso wie junge Talente. Die Reihe macht sich auf in den Innenraum der
Sprache, um dort die weißen Flecken auf der Landkarte der Poesie zu erkunden.

Den Anfang machen der vielfach ausgezeichnete schweizerische Dichter, Übersetzer und
Forscher Felix Philipp Ingold sowie Christian Steinbacher, einer der wichtigsten
österreichischen Vertreter avancierter Poesie, und die junge aus den USA stammende und in
Wien aufgewachsene Autorin Ann Cotten. Sie alle geben Kostproben ihres aufregenden
Schaffens und stellen dabei insbesondere ihre neuesten Bücher vor.

Moderation: Friedrich W. Block, Stiftung Brückner-Kühner
Eintritt: € 4,- / 2,50              
Die Reihe 3durch3 wird vom Kunsttempel in Kassel und der Stiftung Brückner-Kühner in Kooperation mit der Stadtbücherei Stuttgart veranstaltet.


Ann Cotten
geboren 1982 in Iowa, lebt seit 1987 in Wien und seit 2006 in Berlin. Ihr Studium der Germanistik beendet sie gegenwärtig mit einer Diplomarbeit über eine „Poetik der Liste“. Sie übersetzt Gedichte und wissenschaftliche Aufsätze, schreibt regelmäßig für die Popkulturzeitschrift thegap und ist Herausgeberin und Verlegerin der Zeitschrift elementtrakking. Bei poetry slams tritt sie als Persönlichkeitsberatungsinstitut Athene auf. Seit 2000 erscheinen Veröffentlichungen – Gedichte, Prosa, Essays und Zeichnungen – in Anthologien und Zeitschriften wie Die Rampe, Kolik, Zwischen den Zeilen oder Schreibheft. Im Mai erscheint ihr erstes Buch Fremdwörterbuchsonette im Suhrkamp Verlag.
"Ann Cotten unterzieht den tradierten Formenkanon einer frischen Neu-Schnürung und auch Störung und versucht, Welt und Situationen möglichst ‚quer‘ zu lesen" (Christian Steinbacher).


Felix Philipp Ingold
wurde 1942 in Basel geboren und lebt in Zürich und Romainmôtier. Er arbeitet als Schriftsteller, Übersetzer, Publizist, Journalist und ist Emeritus für Kultur- und Sozialgeschichte Russlands an der Universität St. Gallen. Ingold ist Autor von Gedichten, Romanen, Erzählungen, Kurzprosa, Aufsätzen, Essays und journalistischen Texten. Nach seinem Debüt Schwarz auf Schnee. Achtundfünfzig Gedichte (Arche 1967) erschienen zahlreiche Bücher, zuletzt u.a.: Zeichensatz. Gedichte zu Schildern. (Klein heinrich 1997); Nach der Stimme. Gedichte (Legeuil 1997); Flammenschrift (Stähli 1999); Auf den Tag genaue Gedichte (Droschl 2000); Jeder Zeit. Andere Gedichte (Droschl 2002); Im Namen des Autors. Arbeiten für die Kunst und Literatur (Fink 2004); Wortnahme. Jüngste und frühere Gedichte (Urs Engeler Editor 2005). Ingold ist Träger unter anderem des Großen Berner Literaturpreises, des manuskripte-Preises, des Ernst-Jandl-Preises und des Buchpreises der Schweizerischen Schillerstiftung.
"Sprache wird in Ingolds Gedichten zu einem neuen, fremden Kontinent, zur Fremd-Sprache, die der Auseinandersetzung mit der eigenen eine ganz andere Qualität der Reflexion und Einfühlsamkeit ermöglicht" (Heinz F. Schafroth).


Christian Steinbacher
1960 in Ried am Innkreis geboren, lebt in Linz. Über seine dichterische Arbeit hinaus ist er auch vermittelnd tätig: als Kurator des biennalen Poesiefestivals Für die Beweglichkeit sowie der Lesereihe Linzer Notate und zuvor auch als Verleger und Herausgeber der Edition Blattwerk (1994-2000). Buchpublikationen sind seit 1988 von ihm erschienen, insbesondere in der herbstpresse, der edition neue texte (u.a. das anagrammatische Diarium ana. 365 gramm, 1991), der edition ch und bei Haymon. Letzte Veröffentlichungen: der wandel motzt. Gedichte (edition ch 2000); Für die Früchtchen. Ein Plädoyer (Haymon 2000); Die Gondel fahrer. Hörspiel (ORF 2002); Auf der Blinkspur. Loipen und Kreisel (edition ch 2003); Die Treffsicherheit des Lamas (Haymon 2004); Zwirbeln, was es hält (Haymon 2006). Steinbacher wurde zuletzt mit der Oberösterreichischen Landeskulturpreis ausgezeichnet.
"Steinbacher zeigt, dass es eine hochartifizielle Lyrik geben kann, die auch in einem ernstzunehmenden Sinne zeitgenössisch ist und sich in keinem Elfenbeinturm versteckt" (Florian Neuner).