Urs Allemann (CH) - Brigitta Falkner (A) - Ulf Stolterfoht (D)
Ausstellung bis 12.6.2005
Öffnung: Fr. bis So., 15-18 Uhr
Eine Veranstaltung von Stiftung Brückner-Kühner und Kunsttempel
Ein weiterer poetischer Höhepunkt mit internationalen Künstlern aus drei Ländern präsentiert die Sprachkunstreihe 3durch3 im Kunsttempel: drei so eigenwillige wie unterschiedliche poetische Stimmen und Vortragsweisen. Alle drei Dichter verbindet gleichwohl, dass sie auf ausgesprochen unterhaltsame und witzige Weise ihre raffinierten, ‚unerhörten‘ Dichtungen darbieten. Ihren Texten ist gemeinsam, dass sie gewachsene sprachliche Milieus völlig neu interpretieren und umgestalten: Der schweizerische Dichter Urs Allemann aus Bettingen bei Basel greift in seinen jüngsten Gedichtbänden klassische Versformen wie Sonette und antike Oden auf, um sie mit einer modernen, eigenen, zerrissenen Sprache zu konfrontieren. Die Bildertexte von Brigitta Falkner aus Wien, die auch als Ausstellung zu sehen sein werden, kommen unter anderem aus der Tradition der Comics, unterziehen diese aber einer methodisch sehr genauen und oftmals komischen sprachlichen Gestaltung. Gewitzt und spitz sind auch die „fachsprachen“-Gedichte von Ulf Stoltfoht (Berlin): Zwischen theoretischer und metrischer Bindung setzen sie eine aufregende Mixtur aus zahlreichen Idiomen frei.
Alle drei Autoren haben ihre letzten Bücher bei Urs Engeler Editor (Basel und Weil am Rhein) veröffentlicht, der avancierte Dichtung deutsch und zweisprachig sowie auch die Zeitschrift Zwischen den Zeilen verlegt.
Urs Allemann
geboren 1948 in Schlieren bei Zürich. Freier Schriftsteller und lange Zeit Feuilletonredakteur der Basler Zeitung, lebt in Bettingen bei Basel.
Buchveröffentlichungen: Fuzzhase, Ammann Verlag, Zürich 1988; Öz & Kco. Sieben fernmündliche Delirien, Ammann Verlag, Zürich 1990; Babyficker. Erzählung, Deuticke, Wien 1992; Der alte Mann und die Bank. Ein Fünfmonatsgequassel, Deuticke, Wien 1993; bei Urs Engeler Editor: Holder die Polder (2001) und schœn! schœn! (2003).
Brigitta Falkner
geboren1959 in Wien, lebt ebenda.
Buchveröffentlichungen: Anagramme Bildtexte Comics, Das fröhliche Wohnzimmer, Wien 1992; TOBREVIERSCHREIVERBOT – Palindrome, Ritter Verlag, Klagenfurt 1996; Fabula rasa oder Die methodische Schraube, Ritter Verlag, Klagenfurt 2001; Bunte Tuben, Urs Engeler Editor, Basel 2004. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften; Arbeiten für den Rundfunk, u.a. die Hörspiele Das Absinken des Kehlkopfs (1998) und AU! oder Die methodische Schraube (2002). Ausstellungen in Wien, Kassel, Frankfurt a. M., Göttingen, München und Herford.
Ulf Stolterfoht
geboren 1963 in Stuttgart, lebt als freier Schriftsteller in Berlin.
Ulf Stolterfohts Bücher sind bei Urs Engeler in Basel erschienen: fachsprachen I-IX (1998); fachsprachen X-XVIII (2002); fachsprachen XIX-XXVII. Gedichte (2004); Nachdichtung: Gertrude Stein, Winning His Way / wie man seine art gewinnt (2005). Ulf Stolterfoht wurde unter anderem mit dem Hans-Erich-Nossak-Förderpreis 2000 sowie dem Christine Lavant Lyrik-Preis 2001 ausgezeichnet.